The Morton Feldman-Project // Sabine Glenz
Sabine Glenz
Performance: 12. + 14.12.2021 | Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Installation: 21. + 23.01.2022 | Wiese eG
Mit „Das Morton Feldman-Projekt“ setzt Sabine Glenz ihre Beschäftigung mit prägenden Komponisten der Moderne fort: In „Phasen.Machen“ (2017) unternahm sie eine choreografische Recherche zur Musik von Steve Reich, „Rhizom“ (2018) widmete sich den „Three Constructions“ von John Cage. Im Morton Feldman-Projekt entwickelt sie eine offene choreografische Struktur für eine Langzeit-Performance zum 2. Streichquartett von Morton Feldman.
Acht Tänzer:innen finden sich in immer neuen Konstellationen zusammen oder lösen sich aus ihnen heraus. Bewegungssequenzen mit offenem Anfang und Ende, unterschiedlichen Ein- und Ausgängen ermöglichen eigenverantwortliches Handeln innerhalb einer klar definierten Improvisationsstruktur. Fließend und unmerklich baut sich Form allmählich auf und fällt wieder in sich zusammen.
Der im Februar 2021 produzierte Film Farbfelder von Franz Kastner (Kamera) und Alejandro Valbuena (Malerei) ist von der Farbflächenmalerei Mark Rothkos inspiriert; gemalte Motive ändern allmählich und unmerklich ihre Struktur, Farbe und Form.
Die erste Aufführung des Morton Feldman-Projekts fand im Dezember 2021 im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg statt und wurde aus ihrer Mitte heraus mit einer rotierenden Kamera gefilmt. Die Besucher:innen konnten sich frei in den Räumen bewegen und sind somit Teil der Aufzeichnung. Diese ist ein wesentlicher Bestandteil der begehbaren Klang-Raum-Bild-Tanz-Installation, die im Januar 2022 in der großen Halle der Wiese stattfand.
Die Übertragung der Live-Performance in eine multimediale Installation und die Gegenüberstellung von Digitalität und Realität, führt zu einer innigen Verschränkung verschiedener Aspekte von Klang, Körper, Raum und Zeit und fügt ihnen eine weitere, subtile, Ebene hinzu, indem sich Aktuelles und Vergangenes ebenso auf einander abbilden wie digitales und analoges Erscheinen. Die Installation mit ihren Live Interventionen ist eine Einladung, Zeit als einen fast unendlich ausgedehnten Augenblick, als eine gemeinsame räumliche und körperliche Bewegung zu erfahren.
Der Film Farbfelder von Franz Kastner und Alejandro Valbuena ist von der Farbflächenmalerei Mark Rothkos inspiriert; gemalte Motive ändern allmählich und unmerklich ihre Struktur, Farbe und Form.
Bild- und Hörflächen verbinden sich durch die Stimmen und Körper der Performer:innen zu einem Gebilde verflochtener Erzählungen und Interpretationen hybrider Erotik. Körper und Stimmen verschwinden, verzerren, dirigieren, fragen, fordern auf.